Mein Mobbing Gespenst heißt Fraub

Mein Mobbing Gespenst Fraub (C) MaBoXer.de

Seit ich durch Mobbing in den Burnout und Depressionen getrieben wurde und meinen Job hingeschmissen habe ist eigentlich schon viel Zeit ins Land gezogen. Vom Sommer 2014 bis zum Sommer 2015 war ich ein Jahr lang Opfer durch mein Mobbing Gespenst Fraub, es war mein Vorgesetzte in der Firma bei der ich angestellt war.

Mein Gespenst nenne ich Fraub

Als bei meinem Arbeitgeber noch der “alte” kaufmännische und der “junge” technische Betriebsleiter aktiv waren, zogen wir noch an einem Strang und wollten den Laden auf Vordermann bringen. Trotz widriger Umstände und vielen wirtschaftlichen und zwischenmenschlichen Problemen mit dem Hamburg Eigentümer, waren wir als Team hoch motiviert um das Optimum herauszuholen. 2014 wurden dann jedoch beide Betriebsleiter rausgeekelt bzw. gefeuert und am nächsten Tag stand es vor der Tür: mein Gespenst Fraub.

Seit diesem Tag verging kein Tag an dem Es mich nicht schikanierte. Nach nun 2 Jahren fragt mich neulich jemand was das schlimmste war, was mir spontan einfällt? Das war: Nach jedem Urlaubstag oder wenn ich mal ein langes Wochenende bekommen konnte, wurde mir als erstes von ihr mitgeteilt “Ihre Kollegen draußen haben sich alle über sie beschwert”. Der erste Satz nach einem sowieso nicht erholsamen Urlaub schnürte mir gleich wieder die Luft ab. Das zweite war das egal was ich gemacht habe, also absolut nach Vorgabe oder aus Eigeninitiative, es war grundsätzlich immer falsch und schlecht.

Wenn man bedenkt das diese Odyssee ein ganzes Jahr lang ging, ohne das mir jemand helfen wollte oder konnte. Sogar der oberste Chef aus Hamburg hatte keine Ahnung, da er regelmäßig mit falschen Informationen gefüttert wurde. Schlimm ist, wenn keiner hinterfragt, ob das was man zu hören bekommt, auch tatsächlich der Wahrheit entspricht. Rückendeckung und Unterstützung durch die Hamburger Muttergesellschaft, Fehlanzeige. Natürlich kann es auch sein, das diese Vorgehensweise von ganz Oben gewünscht wurde um Festangestellte los zu werden. Aber das weiß man nicht und wird wohl auch nie jemand erfahren.

Das selbe Spielchen führte Es auch unter den Mitarbeiter durch. So bekam ich andere Informationen und Ablaufpläne als der technische Leiter, was zu ständigen Diskussionen und Missverständnissen führt und mich in den Verruf brachte „nicht ganz dicht zu sein“ – „meinen Job nicht zu machen“ oder „er hört einfach nicht richtig zu“. Und das obwohl ich in einer Führungsposition eigentlich als erster jede Informationen bekommen sollte, kamen vielen Anweisung über Dritte oder überhaupt nicht bei mir an. Natürlich mit voller Absicht!

Ein Beispiel: Mir wird von Es mitgeteilt, dass am Samstag auf keinen Fall gearbeitet werden darf, Hamburg (Die Mutter) will keine Überstunden. Am Montag komme ich zur Arbeit und bekomme vom technischen Leiter einen auf den Sack „Deinetwegen mussten wir Wochenende arbeiten, weil du keinen Bock hattest“. Dem technischen Leiter wurde nämlich gesagt, das ich auf keinen Fall am Wochenende Arbeiten wolle.

Leider kein Einzelfall!

Natürlich wie bei Mobbing bzw. in diesem Fall Bossing üblich, bekommt man nichts schriftliches in die Hand. Und leider werden auch die Kollegen und Mitarbeiter gegeneinander ausgespielt, damit der Betroffene auf keinen Fall Hilfe von Ihnen bekommen wird. Ich konnte also nur für mich persönlich Notizen machen und das was ich aufgeschrieben hatte, von Es noch ein zweites mal „mündlich“ bestätigen zu lassen. So wusste ich zwar das ich alles so umgesetzt hatte wie Es es wollte. Ging die Anweisung allerdings in die Hose (was fast bei jeder Anweisung von Es der Fall war), wurde in Hamburg gemeldet, das ich Mist gebaut habe und die Arbeiten / Abläufe nicht so erledigte wie Fraub es wollte bzw. angeordnet hatte. Die gleichen „Lügen“ teilte Es dann auch den Kollegen und technischen Leiter mit. Natürlich weder schriftlich, noch vor Zeugen.

Nach einem Jahr und unzähligen anderen Varianten Ihres Mobbing`s, hatten wir auch bereits einige Arbeitskollegen verloren deren Arbeitskraft fehlte und mußte aufgefangen werden sollten. „Tja, da müssen sie wohl ran“. Und so hatte ich mittlerweile vier Arbeitsplätze, nur Ärger mit Fraub und kaum noch Schlaf. Der nächtliche Bereitschaftsdienst (7 Tage die Woche) wurde in einem immer kürzeren Rhythmus durchgeführt, weil zum einen Leute fehlten und zum anderen Urlaubszeit und Krankentage bei den Kollegen dazu kamen.

Ich habe mir meine alten Stundenzettel und Abrechnung der Bereitschaftsstunden mal angeschaut. 50 bis 70 Stunden pro Woche sind eigentlich nicht schlimm. Aber wenn der Körper keine Erholung bekommt, weil die Anforderungen nicht weniger werden (fehlende Mitarbeiter aufstocken, Stress) und man Nachts keinen Schlaf bekommt weil wieder so ein scheiß Alarm dich um 2 oder 3 Uhr Nachts aus den Schlaf holt. Dann wird es auf Dauer zuviel.

Was bleibt ist Übelkeit und Ohnmacht

Und was hat mich an Es am meisten geärgert? Die Inkompetenz, Arroganz bzw. die Faulheit / Bequemlichkeit von Es! Der Spruch von Es, den ich mir immer anhören musste wenn ich rebellieren wollte, weil ich wieder einmal die Arbeit von Es machen sollte und meine liegen blieb, sagt Es: “Ich muss das nicht machen, ich suche mir jemanden der das macht”. Nachdem ich dann die Arbeit machte und meine liegen blieb, kam dann die Frage: “Warum haben Sie das noch nicht fertig?” – “was haben Sie eigentlich die ganze Zeit gemacht?” – Für mich war es schlimm zu erfahren das Fraub meine Kollegen in dem Glauben ließ Es wüsste nicht was ich mache und meine Kollegen dachten ich mache nichts.

Und wenn ich Es den Arsch retten wollte, weil Es mal wieder eine Fehlentscheidung getroffen hatte und Es darauf hinweisen wollte, hieß es nur: “ich diskutiere nicht, ich ordne an!”. Natürlich ging es in die Hose. Auch wenn ich genau nach Anweisung gearbeitet habe, so kam im Betrieb bei den Kollegen und bei den Vorgesetzten in Hamburg immer an “Er tut ja nicht was man ihm sagt”, “das hat er selber falsch entschieden” oder “der hört ja nicht richtig zu”. Selbst als ich Buch geführt habe und die Anordnung mir notierte waren es immer meine Fehler, nicht die von Fraub. Mein guter Ruf wurde vorsätzlich kaputt gemacht.

Das große Problem dem Zorn, Hass, der Ungerechtigkeit und der Ohnmacht entgegenzutreten ist, das es sehr selten vorkommt, durch den Mobber an Beweise für seine Handlungen zu kommen. Ein weiteres Problem ist, sich Luft zu verschaffen in dem man sich das alles mal von der Seele redet. Zum einen kann das wenn es an die falschen Ohren kommt wieder gegen einen selber ausgelegt werden und zum anderen kann man im schlimmsten Fall vom Mobber noch eine Klage wegen Verleumdung bekommen, weil man ja keine Beweise für das erlebte Mobbing / Bossing in den Händen hat.

Nach dem Motto: “Ein Gespenst geht um am Arbeitsplatz… – MOBBING” heißt mein Gespenst Fraub und nur noch Es.

Keine Namen, keine Klage!

Natürlich kann ich nichts davon beweisen. Mobber mobben immer ohne Zeugen, ohne etwas schriftliches und hinterlassen keine Beweise für Ihre Handlungen. Aber meine Leidensgeschichte handelt von einem Gespenst mit Namen Fraub und dafür brauche ich keine Beweise. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen können vorkommen, sind natürlich ungewollt und wie könnte es auch anders ein, sind REIN zufällig.

Warum blieb ich ein Jahr und haute nicht früher ab? Warum wehrte ich mich nicht? Was ließ Es sich noch alles einfallen? Ich werde die ganzen Aktionen von Es hier nicht veröffentlichen können, denn als ich den Artikel hier verfasste, merkte ich das wird ein wirklich langer Text. Also frei nach dem Tipp meiner Therapeutin: “schreiben Sie mal ein Buch“, werde ich alles was in den Jahren passierte auf meinem privaten Blog zusammenschreiben.

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